Ganztagsschule entlastet nicht die Schulkinderbetreuung – Gemeinde muss noch mehr zahlen

Die Lindenschule bietet ab dem kommenden Schuljahr ein Ganztagsangebot. Die Eltern können entscheiden, ob sie ihre Kinder ins Ganztagsangebot geben. Erstaunlich ist, dass das Ganztagsangebot der Schule zu keiner Entlastung der Schulkinderbetreuung sondern zu „einer Ergänzung der Betreuungstätigkeit während des Schulunterrichts“ durch die Gemeinde führen soll. So kann es nicht gehen. Schon lange wartet die Gemeinde darauf, dass die Schule die ganztägige Betreuung der Schulkinder übernimmt. Die Kosten der Schulkinderbetreuung im Rahmen des Ganztagsangebotes trägt nämlich das Land, alles andere ist ein freiwilliges Angebot der Gemeinde. Immerhin hat die Gemeinde für die Schulkinderbetreuung im Jahr 2012 einen Betrag von fast 390.000 € zugeschossen. Die Kosten der Bauunterhaltung sind hier noch nicht eingerechnet.

Die GRÜNE Fraktion in Kriftel befürwortet und fordert eine bedarfsgerechte Schulkinderbetreuung. Sie sieht dies allerdings als Aufgabe des Landes, das endlich mehr Geld dafür in die Hand nehmen muss. Es ist ein Hohn, dass nur 300 von rund 1.200 Grundschulen ein Ganztagesangebot haben. Die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordert deshalb ein entschiedenes Handeln für mehr Ganztagesschulen. Dazu wollen sie ein Programm auflegen, das den Kommunen und damit den Eltern und deren Kindern ein Angebot für eine echte Bildungs- und Betreuungsgarantie an Grundschulen macht.

Die Gemeinde muss sich jetzt, nachdem die Lindenschule ins Ganztagsprogramm aufgenommen wurde, schrittweise aus der Betreuung zurückziehen und nicht noch ihr Angebot ausbauen. So gibt es für Eltern keinen Anreiz, sich auf das Ganztagsangebot des Landes einzulassen. Die Betreuungsgebühren für das freiwillige kommunale Angebot müssen angehoben werden, damit der Zuschussbedarf der Gemeinde zurückgeht.

Die GRÜNE Fraktion hat der Vorlage des Gemeindevorstandes vom 21. Juni 2013 nur zugestimmt, weil sich das Ganztagsangebot der Lindenschule im Aufbau befindet. Sie erwartet allerdings, dass im nächsten Jahr deutliche Kosteneinsparungen erzielt werden können.